Wie ich dazu gekommen bin? Purer Zufall! Am Freitag habe ich mir eine
dieser Umsonst-Zeitungen mitgenommen, die einen Sonderteil mit
Veranstaltungen in der Region hatte. Bereits auf dem Cover wurde ein
Livekonzert angepriesen: Crash Karma @ The Hive. Angeblich das neue
große Ding in Kanada und eindeutig auf Chartkurs. Die Netzsuche nach dem
Club ergab, dass der doch tatsächlich nur zwei Minuten zu Fuß vom Hotel
entfernt liegt. Und Karten gab es auch noch! Also los!
Da das Konzert wird laut Zeit erst um 21 Uhr losgehen sollte, konnte ich
auch noch Johannes wie gewohnt ins Bett bringen, der friedlich schlief,
als ich mich um viertel vor auf den Weg machte. Bei einem derart
angepriesenen Act hatte ich eigentlich mehr als eine kleine, etwas
ranzige Scheune erwartet, in der in der Ecke eine Bühne steht.. Aber
gut, gemütlich war´s jedenfalls. Wie sich herausstellte, startete um 9
aber erst einmal die erste Vorband – es konnte nur besser werden. Wurde
es dann auch mit Vorbands 2 und 3, von denen ich jeweils eine CD gekauft
habe, weil es wirklich gut war.
Die Jungs spielten scheinbar nicht nur Rockmusik, sie leben sie. Bei
“The Retrievers” musste ich über den einen wirklich schmunzeln. Lange
Haare, die so fettig waren, dass sie nur noch in drei großen Strähnen
jeweils links, rechts und hinten herabhingen – im Scheinwerferlicht kam
der Glanz besonders gut zur Geltung. Dazu noch eine Opa-Brille – nein,
keine dieser coolen Nerd-Brillen von der Uni Graz, sondern eine Brille und einen Oberlippenbart, fertig ist der Musiker.
Überhaupt scheint der Style mit den langen Haaren hier noch zum Rocker
mit Haix dazuzugehören – bei “Time Giant” durfte man nämlich nur
spielen, wenn man lange, gelockte Haare trug und sich schon länger nicht
mehr rasiert hatte. Der Hauptact war dann auch wirklich gut, wenn auch
etwas professioneller und damit nicht mehr ganz so “charmant” wie die
kleinen Acts davor. Um halb eins war ich zurück im Hotel, nach einem
wirklich netten Rockabend.
Samstag früh hatten wir übrigens noch Besuch von Ke, Jeff und dem
kleinen Kevin. Die beiden Jungs haben ordentlich Pfannkuchen gegessen
und hinterher noch zusammen bei uns im Zimmer gespielt. Naja, zusammen
gespielt heißt: Kevin hat sich ein Spielzeug genommen, das ihm Johannes
daraufhin wieder leo köhler thermohose abgenommen hat.
Nachmittags habe ich dann unsere Sachen gepackt, oh je, da ist doch
einiges an Spielzeug dazugekommen. Mal sehen, wie wir das alles ins
Flugzeug bekommen sollen (also ohne dafür zu zahlen). Und heute Morgen
dann der Abschied von Kitchener, auf in den Urlaub! Noch ein
Zwischenstopp in einer Kunstgalerie nördlich von Toronto, die Arbeiten
der Gruppe der Sieben und von Innuit zeigt. Gegen halb vier dann Ankunft
im Resort – ein Traum, ehrlich.
Wir mussten noch einige verschlungene Feldwege mit miltec tasche tarp fahren,
dann tauchte auch schon der See vor uns auf, an dem das Resort liegt.
Wir haben eine Suite (damit eine Küche dabei war) mit Blick auf den See!
Es ist wirklich wunderschön hier. Leider war heute das Wetter noch
etwas bescheiden, mit leichtem Regen zwischendurch und schweinekalt. Ich
war zwar mit Johannes kurz auf dem Spielplatz, aber es hat keinen
rechten Spaß gemacht.