Sonntag, 11. Januar 2015

Konzerte in Quebec besuchen

Wie ich dazu gekommen bin? Purer Zufall! Am Freitag habe ich mir eine dieser Umsonst-Zeitungen mitgenommen, die einen Sonderteil mit Veranstaltungen in der Region hatte. Bereits auf dem Cover wurde ein Livekonzert angepriesen: Crash Karma @ The Hive. Angeblich das neue große Ding in Kanada und eindeutig auf Chartkurs. Die Netzsuche nach dem Club ergab, dass der doch tatsächlich nur zwei Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt liegt. Und Karten gab es auch noch! Also los!
Da das Konzert wird laut Zeit erst um 21 Uhr losgehen sollte, konnte ich auch noch Johannes wie gewohnt ins Bett bringen, der friedlich schlief, als ich mich um viertel vor auf den Weg machte. Bei einem derart angepriesenen Act hatte ich eigentlich mehr als eine kleine, etwas ranzige Scheune erwartet, in der in der Ecke eine Bühne steht.. Aber gut, gemütlich war´s jedenfalls. Wie sich herausstellte, startete um 9 aber erst einmal die erste Vorband – es konnte nur besser werden. Wurde es dann auch mit Vorbands 2 und 3, von denen ich jeweils eine CD gekauft habe, weil es wirklich gut war.
Die Jungs spielten scheinbar nicht nur Rockmusik, sie leben sie. Bei “The Retrievers” musste ich über den einen wirklich schmunzeln. Lange Haare, die so fettig waren, dass sie nur noch in drei großen Strähnen jeweils links, rechts und hinten herabhingen – im Scheinwerferlicht kam der Glanz besonders gut zur Geltung. Dazu noch eine Opa-Brille – nein, keine dieser coolen Nerd-Brillen von der Uni Graz, sondern eine Brille und einen Oberlippenbart, fertig ist der Musiker.
Überhaupt scheint der Style mit den langen Haaren hier noch zum Rocker mit Haix dazuzugehören – bei “Time Giant” durfte man nämlich nur spielen, wenn man lange, gelockte Haare trug und sich schon länger nicht mehr rasiert hatte. Der Hauptact war dann auch wirklich gut, wenn auch etwas professioneller und damit nicht mehr ganz so “charmant” wie die kleinen Acts davor. Um halb eins war ich zurück im Hotel, nach einem wirklich netten Rockabend.
Samstag früh hatten wir übrigens noch Besuch von Ke, Jeff und dem kleinen Kevin. Die beiden Jungs haben ordentlich Pfannkuchen gegessen und hinterher noch zusammen bei uns im Zimmer gespielt. Naja, zusammen gespielt heißt: Kevin hat sich ein Spielzeug genommen, das ihm Johannes daraufhin wieder leo köhler thermohose abgenommen hat.
Nachmittags habe ich dann unsere Sachen gepackt, oh je, da ist doch einiges an Spielzeug dazugekommen. Mal sehen, wie wir das alles ins Flugzeug bekommen sollen (also ohne dafür zu zahlen). Und heute Morgen dann der Abschied von Kitchener, auf in den Urlaub! Noch ein Zwischenstopp in einer Kunstgalerie nördlich von Toronto, die Arbeiten der Gruppe der Sieben und von Innuit zeigt. Gegen halb vier dann Ankunft im Resort – ein Traum, ehrlich.
Wir mussten noch einige verschlungene Feldwege mit miltec tasche tarp fahren, dann tauchte auch schon der See vor uns auf, an dem das Resort liegt. Wir haben eine Suite (damit eine Küche dabei war) mit Blick auf den See! Es ist wirklich wunderschön hier. Leider war heute das Wetter noch etwas bescheiden, mit leichtem Regen zwischendurch und schweinekalt. Ich war zwar mit Johannes kurz auf dem Spielplatz, aber es hat keinen rechten Spaß gemacht.